Dann werde ich als ebenfalls alter Doom Fanatiker auch mal etwas zum Thema sagen. Als erstes möchte ich aber genannte Sachen etwas kommentieren.
Black Sabbath
Muss man nicht kommentieren, das ist ein Lebendes Denkmal und die Wurzel, gerade auch für den Doom Metal.
Saint Vitus
wer sich mit Doom Metal beschäftigt MUSS diese Band kennen, und zwar jede Scheibe, die sie gemacht haben. Die Doomhymne, falls es so etwas gibt, ist eindeutig "Born Too Late" vom gleichnamiger Scheibe.
Candlemass
Sehr bewegte Geschichte. Der Erstling, "Epicus Doomicus Metallicus" ist ein absolutes Meisterwerk. Sollte jeder zumindest mmal gehört haben.
Danach kamen die Marcolin scheiben, und bis einschliesslich "Tales of Creation" sind ebenfalls Meilensteine. Und danach wird es leider flach. Die "Chapter VI" ist zwar eine relativ gute Scheibe, aber eben kein Doom Metal. Dann folgten noch 2 Scheiben, die wesentlich düsterer waren, aber nicht mehr wirklich nach Candlemass klangen, das kam erst wieder mit dem Wiedereinstieg von Marcolin. Aber auch das Material ist nicht mehr gewohnte Qualität. Mit dem Solitude Aeturnus Sänger im Boot haben kommen sie langsam aber wieder dort an.
@******979: Anathema, Paradise Lost, My Dying Bride empfand ich nie als Doom Metal, bestenfalls in der näheren Umgebung angesiedelt. Wenn du dir die älteren Sachen anhörst, besonders Demoaufnahmen, oder im Falle My Dying Bride und Anathema die Singles vor Peaceville, kannst du ganz deutlich die Death Metal Wurzeln erkennen.
Und bevor du mir an die Gurgel springst, das ist nicht negativ gemeint. Ich habe alle 3 Bands gehört, und im Falle MDB und Anathema tue ich das heute noch.
Trouble
Geniale Doom Kompositionen, mit einem hohen Wiedererkennungswert wegen des Giterrensounds und vor allem wegen dem Sänger. Ab den 90er Jahren (also ab "Manic Depression") verschwindet der Doom und es wird deutlich rockiger. Klingt dennoch Genial. Man sollte speziell beim Gesang einmal sehr genau hinhören, um die Klasse von Eric Wagner zu finden.
Iron Man
Klassischer Black Sabbath Doom, Die Band wurde, wie der Name vermuten lässt gegründet, um den Sound der alten Meister wieder zu entdecken. Gelingt hervorragend.
Count Raven
Gehört ebenfalls zum Pflichtprogramm. Als ich letztens auf ihrer myspace Seite etwas vom neuen Album "Mammons War" hörte, dachte ich, ich trau meinen Ohren nicht. Die Band hat über 10 Jahre nichts mehr veröffentlicht, und von 3 Leuten ist nur noch einer der Originalbesetzung dabei, und man konnte keinen Unterschied hören. Es klingt immer noch 100% wie Count Raven.
Beschreiben würde ich sie als Missing Link zwischen Candlemass und Saint Vitus.
Kommen wir mal zu den weniger bekannten Sachen, die ich auch gern noch kommentieren möchte.
Revelation
Ist eher zurückhaltend und unspektakulär. Man muss sich Zeit nehmen dafür. Wenn man die Band nur nebenbei hört, tut man ihr unrecht. Sehr schöne Melodien, meist sehr ruhig. Against Nature ist übrigens eine Art Sideproject und klingt ähnlich. Wen es interressirt, der schaue mal auf againstnature.us
Dort hat John Brenner alle alten Revelation und ein paar Against Nature Alben zum Download bereitgestellt.
Mirror of Deception
Muss man reinhören, ist recht verspielt für Doom Metal.
Dawn of Winter
Vorsicht: Klischeegefahr. Hier werden alle Register gezogen, und dazu kommt noch die gewöhnungsbedürftige Stimme des Sängers dazu. Das teilt die Meinungen über die Band zum Teil erheblich.
Ich mag sie, neues Album ist auch schon ein paar Monate raus, und ich muss noch zugreifen.
Winter
Erstklassig. Nicht wirklich Doom, eher ultraslow Death Metal ohne dessen verspieltes Griffbrettgewichse. Winter - Into Darkness, Bandname und Albumtitel sagen eigentlich alles. Passend fand ich auch die Beschreibung, die ich Anfang der 90er dazu irgendwann mal gelesen habe. Postnuklearer Pestmetal.
Bunkur
Wer mit Extremen nicht umgehen kann sollte nicht einmal darüber nachdenken, die Scheibe auch nur anzufassen. Das merh oder weniger einzige Album, das man leicht zu kaufen kann ist "Bludgeon", und ist wirklich extrem. Es enthält einen Song von 65 Minuten, extrem langsam, 2 Bassgitarren, ein halb anwesendes Schlagzeug, ein paar Synthies und 2 Schreihälse, die den gesamten Song lang nur Schreien.
Der Gesang ist noch am ehesten mit dem, der wenig bekannten französischen Band Elend zu vergleichen.
So, das sind meine Ergänzungen zu HexHexx Kommentar.